Mit einem Demokonto gelingt der Einstieg in den CFD Handel besonders gut. Mit den Konten können Anfänger den Handel risikolos testen. Doch auch über den Einstieg hinaus sind Testkonten empfehlenswert. Doch nicht jedes Übungskonto bietet einen Mehrwert. Die Bandbreite der Angebote reicht von realistischen Simulationen bis hin zu reinen Werbeveranstaltungen.
Demokonto richtig nutzen: Welche Anbieter sind gut?
Was ist ein Demokonto?
Auf einem CFD Demokonto können CFDs sprichwörtlich auf dem Papier gehandelt werden. Die Konten stellen dieselbe Benutzeroberfläche zur Verfügung, die auch im Livekonto genutzt wird. Anwender können Positionen eröffnen und schließen und erzielen eine positive oder negative Performance. Dabei wird jedoch kein echtes Geld, sondern lediglich virtuelles Guthaben eingesetzt. Dadurch bestehen keinerlei Verlustrisiken. Zu gewinnen gibt allerdings auch nichts.
Wozu wird ein Demokonto genutzt?
Demokonten dienen im Wesentlichen zwei Zwecken. Erstens: Einsteiger können sich entweder mit dem CFD Handel an sich oder mit einer bestimmten Handelsplattform vertraut machen, bevor echtes Geld eingesetzt wird. Zweitens: Fortgeschrittene Trader können konkrete Strategien zunächst auf dem Papier testen.
Demokonto für Einsteiger
Wer noch nie mit CFDs gehandelt hat, sollte nicht sofort echtes Geld einsetzen. Stattdessen sollte zumindest einige Wochen lang über ein Demokonto gehandelt werden. Dabei sollten dieselben strategischen Ansätze verfolgt werden, die auch für den Echtgeldhandel geplant sind.
Wer zum Beispiel Live Trading betreiben möchte, kann auch im Demokonto wichtige Events im Wirtschaftskalender ablesen und im Vorfeld Orders platzieren. Wer Trendfolgestrategien einsetzen möchte, sucht im Demokonto mit dem Chartingtool nach aussagekräftigen Trends und folgt ihnen.
Demokonto zum Testen von Strategien
Egal, ob eine Strategie selbst entwickelt oder als fertiges Skript übernommen wird: Bevor der Einsatz mit echtem Geld erfolgt, sollte die Strategie für mindestens drei Monate auf einem Demokonto getestet werden. Der in Eigenregie durchgeführte Strategietest ist für verantwortungsvolle Anleger der einzig zulässige proof-of-Work. Dies hat mehrere Gründe.
Liegt eine Strategie fertig entwickelt vor, wurde sie zumeist im Rahmen von Backtests getestet. Dies sind hypothetische Tests aufgrund historischer Daten. Hier lauern verschiedene Fehlerquellen. Eine davon ist die Überoptimierung. Diese betrifft alle, die eine Strategie selbst entwickeln oder eine fertige Strategie importieren.
Was ist Überoptimierung? Angenommen, ein Entwickler hat eine Strategie kreiert, die rückblickend auf die letzten zehn Jahre im Euro/US-Dollar eine jährliche Rendite in Höhe von 15 % erzielt hätte. Der Entwickler ist mit dieser Performance nicht zufrieden. Er passt deshalb die Parameter der Strategie an und lässt das veränderte Skript erneut durch den Backtests laufen. Er könnte z. B. die Länge von Durchschnitten schrittweise ändern und das Resultat im Backtest ablesen. Dabei droht die Gefahr, die Strategie ausschließlich im Rückblick und damit nur vermeintlich zu optimieren. Bei der Anwendung im realen Markt funktioniert die Strategie dann plötzlich nicht mehr; anstelle von 15 % Gewinn werden Verluste erzielt.
Worin unterscheiden sich Demokonten?
Fast jeder CFD Broker bietet ein Demokonto an. Dennoch sollte der Demo-Anbieter nicht willkürlich ausgewählt werden. Es gibt große Unterschiede zwischen den tatsächlichen Leistungsangeboten eines Demokontos.
Realistische Kurse?
Ein Aspekt betrifft die Kursversorgung des Demokontos. Bei guten Anbietern entspricht diese dem Livekonto. Dies ist jedoch längst nicht Standard. Einige Broker versorgen Demokonten mit mehr oder minder willkürlich ausgewählten Kursen. Dann lassen sich im Handel auf dem Papier keine realistischen Ergebnisse erzielen. Die Spreads sind häufig unrealistisch eng und werden auch in turbulenten Handelssitzungen nicht ausgeweitet. Häufig werden auch viel zu niedrige Finanzierungskosten abgerechnet. Bei der Wahl eines Demokontos sollten Anleger deshalb stets darauf achten, dass die Kursversorgung realistisch ist. Ist dies der Fall, weist der Broker zumeist explizit darauf hin.
Welche Handelsplattform?
Dient ein Demokonto zum Testen bzw. Kennenlernen einer bestimmten Plattform, sollte diese Plattform auch im Demokonto zur Verfügung stehen. Dabei sollte das Demokonto auf allen Endgeräten genutzt werden können, die auch im Livekonto relevant sind. Einige Broker bieten Demokonten nur webbasiert oder zum Download an, während das Livekonto als Clientversion, webbasiert und mobil genutzt werden kann.
Gute Demokonten sind mit einer vollwertigen Synchronisierung zwischen mobiler, webbasierter und festinstallierter Variante ausgestattet.
Unbegrenzte Laufzeit?
Vor allem, wenn ein Demokonto für einen längeren Zeitraum genutzt werden soll, ist eine unbegrenzte Laufzeit wichtig. Viele Broker beschränken den Zugriff auf das Demokonto auf einen kurzen Zeitraum von ein bis zwei Wochen. Danach werden automatisch sämtliche Daten gelöscht. Trader könnten dann zwar ein neues Demokonto anlegen – dieses wird jedoch wieder bei null beginnen.
Eine sorgfältige Dokumentation der auf dem Papier erzielten Handelsergebnisse ist so nicht möglich. Gute Anbieter stellen die Konten auch dann ohne Laufzeitbegrenzung zur Verfügung, wenn für einen längeren Zeitraum nicht gehandelt wird oder kein Login erfolgt. Ist eine Löschung bei Inaktivität vorgesehen, sollten zuvor Erinnerungen per E-Mail erfolgen.
Jederzeit virtuelle Einzahlungen?
Bei einigen Brokern ist es nicht möglich, das Demokonto mit virtuellem Geld wieder aufzufüllen. Wer mit einem recht geringen virtuellen Kapital von zum Beispiel 1000 EUR startet und Verluste erleidet, kann bald womöglich nicht handeln. Deshalb sollte es möglich sein, dass Demokonto nach Belieben wieder aufzufüllen.
Alle Funktionen verfügbar?
Viele Broker schränken die Funktionen ihrer Demokonto ein. Dies betrifft zum einen die Anzahl der verfügbaren Märkte und zum anderen die Features der Handelsplattform. Dann können zum Beispiel bestimmte Zeichenwerkzeuge und Indikatoren nicht eingesetzt werden. Gute Demokonto Anbieter machen im Hinblick auf Basiswertekatalog und Funktionsumfang keinen Unterschied zwischen Demo und Livekonto.
Kundenservice?
Vor allem Einsteiger, die den Handel zunächst kennenlernen möchten, sollten nicht mit der Benutzeroberfläche alleingelassen werden. Es sollte möglich sein, auch ohne Live Handel ausführliche Gespräche mit dem Kundenservice zu führen und sich die Handelsplattform erklären zu lassen.
Gute Demokonto Anbieter
Es gibt eine Reihe von guten Demokonto Anbietern. Zwei davon sind Plus500 und eToro.
Plus500
Plus500 ist ein britischer Broker mit sehr großem Basiswertekatalog. Das Demokonto kann innerhalb von zwei Minuten eröffnet werden und steht ohne Laufzeitbegrenzung zur Verfügung. Die Kurse entsprechen denen des Livekontos. Es ist jederzeit möglich, zwischen dem Livekonto und dem Demokonto hin- und her zu schalten. Ein Download der Plattform ist nicht erforderlich. Ein Demokonto kann komplett und ohne Einschränkungen webbasiert genutzt werden. Zusätzlich dazu ist die Nutzung als festinstallierten Software sowie als mobile App möglich.
eToro
Ein weiterer Broker mit zeitlich unbegrenztem Demokonto ist eToro. Neben der konventionellen Handelsplattform kann hier auch die Social Trading Plattform Copytrader dauerhaft in einer Demoversion getestet werden. Bei Copytrader können Anwender die Trades anderer Benutzer automatisch auf ihr eigenes Konto kopieren.